Nachhaltigkeit Noch viel zu tun bei der Kopplung von Ausgaben und SDG
Finanzminister Lindner hat angekündigt, jede Ausgabe im Hinblick auf die Wirkung auf die SDG zu analysieren. Konkrete Ziele und Indikatoren fehlen vielfach aber noch.
Finanzminister Lindner hat angekündigt, jede Ausgabe im Hinblick auf die Wirkung auf die SDG zu analysieren. Konkrete Ziele und Indikatoren fehlen vielfach aber noch.
Entscheidend für die Wirkung von Lieferkettengesetzen ist es, dass Menschen entlang der Lieferketten über Risiken oder Verstöße gegen Menschenrechte und Umweltvorschriften melden. Nur dann können private Unternehmen sie abstellen. Interview mit der Juristin Ulla Gläßer von der Europa-Universität Viadrina zu Beschwerdemechanismen.
Kitas, Schulen, Pflegeheime, ÖPNV, Wohnungen und andere Bereiche: Braucht es mehr oder weniger Angebote? Um vorausschauend planen zu können, fragt der Staat über einen Zensus regelmäßig viele Daten von den Bürgerinnen und Bürgern ab. So auch in diesem Jahr. Allerdings wenig effizient und eher kostenintensiv.
Den Tankhahn bedienen, Möbel montieren, kassieren: Arbeitsschritte, die früher zum Service von Unternehmen gehörten, werden heute an Kunden ausgelagert. Viele finden das zwar nervig, hinterfragen es aber kaum. Das liege auch am menschlichen Spieltrieb und Streben nach Belohnung, sagen Wissenschaftler.
Die Kampagne für Saubere Kleidung verlässt das Textilbündnis, das seit 2014 die Arbeitsbedingungen in Kleiderfabriken verbessern will - und attackiert die Mode-Industrie. Hat das Bündnis noch eine Zukunft?
Die Betriebsratswahlen am 1. März stellen einen Generationenwechsel von Räten mit linkem Selbstverständnis hin zu einer jungen Generation mit mehr kämpferischer Einstellung nach den Erfahrungen der Wende dar. Aber auch rechte Kandidaten drängen in die Betriebsräte – und der IG Metall droht bei Tesla eine symbolische Schlappe bei den Betriebsratswahlen.
Das Siegel GOTS steht für vermeintlich besonders fair und umweltfreundlich produzierte Kleidung. Und trotzdem lässt sich Zwangsarbeit offenbar nicht ausschließen.
Südddeutsche Zeitung, 25.09.2021
Interview zu Lieferketten mit dem Fachmagazin für Logisik BIP.
Der Generalstaatsanwalt soll ermitteln, ob deutsche Firmen durch ihre Geschäfte in China Beihilfe zur Versklavung von Uiguren geleistet haben.
Das neue Lieferkettengesetz soll Menschenrechte besser schützen und Umweltverschmutzungen verringern. Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Diskriminierung, Hungerlöhne, lebensgefährliche Arbeitsbedingungen, Schadstoffe und gefährliche Abfälle, das alles soll es dann nicht mehr geben. Dazu müssen die deutschen Unternehmen Analysen durchführen: Wie steht es bei den Zulieferern in Bangladesch oder Pakistan um die Menschenrechte? Sie müssen Beschwerde-Mechanismen einrichten und öffentlich über die Entwicklung der Menschenrechte berichten. Aber: Verstoßen Unternehmen gegen die Regeln, haften sie nicht direkt gegenüber den Betroffenen, allenfalls drohen Sanktionen. Wie wirksam ist das Lieferkettenschutzgesetz? Dazu hat mich der SWR befragt.
Joscha Wullweber beleuchtet die Rolle der Zentralbanken im Kapitalismus. Für die DLF-Sendung Andruck habe ich sein Buch "Zentralbankkapitalismus" besprochen.
Auf internationaler Bühne gibt es überraschende Fortschritte bei der Zusammenarbeit von Staaten in der Steuerpolitik. Die G7 wollen eine Mindeststeuer für Großkonzerne. Im Sommer könnte es sogar eine Einigung auf Ebene der OECD geben. Die EU indes tut sich bislang schwer, eine gemeinsame Linie zu finden.
Das wissenschaftliche Lebensthema der Ökonomin Mariana Mazzucato sind Innovationen. Sie forscht dazu und berät die Politik, verfasste etwa als Sonderberaterin des EU-Kommissars für Forschung, Wissenschaft und Innovation einen Bericht über Innovation in der Staatengemeinschaft. In ihrem neuen Buch – „Mission. Auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaft“ – beschreibt die Forscherin, wie Staaten und private Unternehmen gemeinsam die Innovationen hervorbringen können, um die gigantischen Zukunftsaufgaben zu lösen, vor denen wir stehen.
Studie: Jeder EU-Bürger gibt jährlich 100 Euro für Produkte aus, bei deren Herstellung Kinder mitarbeiten mussten. Zum Beispiel Schokolade, Elektronik oder Kleidung. Die Zahl der Kinder, die arbeiten, ist weltweit seit 2016 stark angestiegen auf 160 Millionen.
Kritiker wie Lobbycontrol fordert eine Reform der Kartellrechts. So sollen Konzerne leichter entflechtet werden können.
Süddeutsche Zeitung, 08.06.2021
Staaten unterbieten sich bei der Besteuerung von Unternehmen. Viele Weltkonzerne zahlen deshalb kaum Abgaben. Um das zu ändern, forderte Finanzminister Olaf Scholz einst eine globale Mindeststeuer für Unternehmen. Die US-Regierung greift die Idee nun auf. Im Sommer könnte eine Entscheidung fallen.
Unter welchen Bedingungen arbeiten Menschen, die irgendwo auf der Welt Jeans zusammennähen, Weihnachtskugeln färben oder Fernseher herstellen? Ein Lieferkettengesetz soll deutschen Unternehmen bald menschenrechtliche Sorgfaltspflichten auferlegen. Das geht manchen zu weit, anderen nicht weit genug.
Selbstständige Fahrradkuriere und Arbeiter in Logistikzentren von Online-Händlern stehen für ein neues Prekariat, das viele Gewerkschaften nicht mehr erreichen. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Doch der Kampf für gemeinsame Rechte fällt den Gewerkschaften schwer.
Von der Randnotiz ins Licht der breiten Öffentlichkeit gerückt ist das Schlagwort der globalen Arbeitsteilung - nicht zuletzt durch das geplante Sorgfaltspflichtengesetz. Welche wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Hintergründe und Entwicklungen bedingen dieses komplexe Thema und wo stehen wir gerade – wurde ich von der Außenwirtschaft der IHK Stuttgart gefragt.
Im Bundestagswahlkampf wird es auch um die Staatsschulden nach der Coronakrise gehen.
Wein, Wirtschaftswissenschaften, Digitalisierung, Kredit – auf den ersten Blick verbindet wenig die vielfältigen Themen der Soziologin Marion Fourcade, die an der University of California in Berkeley forscht. Aber wer sich näher mit ihrem Werk beschäftigt, entdeckt den roten Faden, der sich durch ihre gesamte wissenschaftliche Arbeit zieht: Klassifizierungssysteme aller Art.
Zu Beginn der Corona-Pandemie waren viele Lieferketten teilweise unterbrochen. In manchen Branchen wird nicht nur deshalb inzwischen verstärkt auf heimische Produktion gesetzt, um Risiken zu minimieren. Einige Länder und Firmen dürften dabei verstärkt auf Roboter setzen, die immer günstiger zu finanzieren sind.
Eigentlich hat die Journalistin Julia Friedrichs sogar zwei Bücher in einem geschrieben, eines über die heutige Working Class und ein zweites über die Generationenungerechtigkeit in Deutschland. Beides lohnt sich. Als Leser spürt man, welch vertrauensvolle und faire Beziehungen sie zu ihren Protagonisten aufgebaut hat. Sie stellt gute Fragen, geht reflektiert an das Thema heran und beweist Haltung, ohne ideologisch zu sein. Ihr Buch ist eine wichtige Zustandsbeschreibung der Verhältnisse. Am Ende ist dem Leser klar, wie brüchig unsere Gesellschaft in großen Teilen ist und wie schwierig Verbesserungen sind, wegen individueller, aber vor allem struktureller Hürden. Hören Sie meine ganze Besprechung bei DLF Andruck.
Nach langem Streit verständigt sich die Regierung auf ein Gesetz: Es soll Unternehmen auf mehr Sorgfalt bei ihren Zulieferern verpflichten - und könnte für sie teuer werden.
Der nun gefundene Kompromiss für ein Lieferkettengesetz ist überfällig gewesen. Er schafft es aber auch, Sorgen der Unternehmen zu zerstreuen.
Microsoft, Facebook oder Google: Sie alle sind an der Technologiebörse Nasdaq in New York gestartet. Seit ihrer Gründung 1971 wurden Wertpapiere erstmals transparent über Computer gehandelt. Seitdem hat die Mikroelektronik den Börsenhandel umgekrempelt, Algorithmen bestimmen heute aussichtsreiche Aktien.
Die Wirtschaftswissenschaftler sehen vielfältige Vorteile durch eine Regulierung - nicht nur für Arbeitsbedingungen und Umwelt.
Südddeutsche Zeitung, 14.01.2021
Maude Barlow ist ein Urgestein der Bewegung für den Zugang zu Wasser. Für den DLF habe ich ihr neues Buch besprochen.
Das staatliche Textilsiegel hält nicht, was es verspricht, monieren soziale Organisationen.
Kakaobauern sollen dank eines neuen Prämiensystems stärker vom Geschäft profitieren. Die Anbauländer Ghana und Elfenbeinküste werfen Unternehmen vor, die Maßnahmen zu umgehen.