Analyse Embargo
Köln, 13.09.2011
Wörter überspringen jede Grenze: So hat sich das aus dem Spanischen kommende "Embargo" als feststehender Begriff des Völkerrechts etabliert. Ursprünglich bezeichnete man damit die Blockade fremder Schiffe in eigenen Häfen. Heute geht es um Wirtschaftssanktionen von Staaten oder Staatengruppen gegen einzelne Länder, um deren Regierungen zu Verhaltensänderungen zu zwingen. Die Idee klingt bestechend und vielfach waren solche Embargos erfolgreich. Bisweilen treten jedoch ganz unerwartete Nebenwirkungen auf. Jüngstes Beispiel: Weil Kunstdünger nicht in die von Israel besetzten Palästinensergebiete geliefert werden darf, sind dort schon einige Bauern auf Biolandwirtschaft umgestiegen. Zurück in die Zukunft - wegen eines Embargos: So etwas kommt öfter vor, als man denkt. WDR