Buchbesprechung Thorstein Veblen: Die Theorie der feinen Leute

München, 12.12.2012

Wer sich in die Weihnachtseinkäufe stürzt und sich selbst und die anderen beobachtet, fragt sich manchmal, warum es vielen Menschen eigentlich so Freude macht, viel Geld für Schmuck, Smartphones, Düfte und sonstige Dinge des Konsums auszugeben. Und warum es eigentlich neue Dinge sein müssen, obwohl die alten doch noch einwandfrei funktionieren. Eine einleuchtende Erklärung dafür hat der amerikanische Soziologe Thorstein Veblen 1899 beschrieben, der sich mit den Sitten und Gebräuchen seiner Zeit beschäftigt hat. Süddeutsche Zeitung

Interview Bio-Zitronen können die Welt nicht retten

Berlin, 16.11.2012

Luise Neumann-Cosel will zusammen mit Gleichgesinnten das Berliner Stromnetz kaufen. Die Millionen dafür sollen die Bürger investieren.

Im Gespräch erklärt die Aktivistin, wie das gehen soll – und warum sie nicht jede Socke aus Ökobaumwolle kauft. Interview in der Reihe Reden wir über Geld. Süddeutsche Zeitung

Buchbesprechung Fred Pearce: Land Grabbing

Köln, 12.11.2012

Spekulationen mit Agrarrohstoffen oder Lebensmitteln sind umstritten. Die Methoden des Agrobusiness beginnen aber schon mit dem Erwerb von Land. Der britische Journalist Fred Pearce hat diese Mechanismen unter die Lupe genommen und schildert die Folgen in seinem Buch "Land Grabbing". Hören Sie dazu eine Buchbesprechung von mir in der Deutschlandfunk-Sendung Andruck.

Buchbesprechung Sylvia Nasar: Markt und Moral

München, 10.11.2012

Wer sich für die Ideengeschichte und Ideengeber der Ökonomie interessiert, der wird dieses dicke Sachbuch verschlingen wie einen guten Krimi und ganz nebenbei auch noch eine Menge lernen. In „Markt und Moral“ schildert die amerikanische Journalistin Sylvia Nasar ausgesprochen lebendig Vordenker der Ökonomie wie Alfred Marshall, John Maynard Keynes oder Joseph Schumpeter. Süddeutsche Zeitung

Analyse Attacke gegen den Kapitalismus

Frankfurt, 09.11.2012

Unternehmer investieren in den Erhalt ihrer privaten Produktionsanlagen. Anders ist es bei Gemeingütern wie Fischbeständen in den Meeren oder bei fossilen Brennstoffen. Sie werden häufig von Firmen ganz legal übernutzt. Einige Wissenschaftler wollen den Kapitalismus reformieren und die Natur schützen – über Eigentumspflichten. Serie Systemfragen in der Süddeutschen Zeitung.

Buchbesprechung Greg Smith: Die Unersättlichen

Berlin, 05.11.2012

Der anfangs blinde Goldman-Jünger Greg Smith wandelte sich nach der geplatzten Finanzblase im Jahr 2008 zum Kritiker. Sein Buch schildert das Innenleben der berühmtesten Investmentbank der Welt, die trotz aller Beteuerungen, sich zu wandeln, an ihrem Geschäftsgebaren festhielt. Deutschlandfunk

IWF Die unhinterfragen Sanierer

Berlin, 09.10.2012

Wenn der Internationale Währungsfonds wie heute seinen Jahresbericht vorlegt, schaut die Welt auf die Organisation. Der IWF ist schließlich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges der wichtigste Krisenmanager, meistens in Entwicklungsländern, heutzutage aber auch in Griechenland. Was ist das für eine Organisation und wessen Interessen vertritt sie? Lesen Sie dazu einen Kommentar von mir in der WDR-Sendung Mosaik.

Der IWF in Griechenland Höchste Zeit für andere Kreditbedingungen

Berlin, 09.10.2012

Die Krise in der Eurozone ist die derzeit größte Gefahr für die Weltwirtschaft. Dieses düstere Bild zeichnete der Internationale Währungsfond am Dienstag (09.10.12) in Tokio. Während in den vergangenen Jahrzehnten stets nur Entwicklungs- und Schwellenländer auf Unterstützung durch den IWF angewiesen waren, erhalten nun Länder wie Griechenland, Irland und Portugal Hilfe aus dem Fond. Europa als Kreditempfänger - verändert diese Tatsache die rigorose Politik des Internationalen Währungsfonds. Hören Sie dazu einen Kommentar von mir in der WDR-Sendung Politikum.

Hintergrund Der ESM nimmt die Arbeit auf

Brüssel, 08.10.2012

Es gab viel politischen Streit und reihenweise Verfassungsklagen, doch nun haben die Euro-Finanzminister den Startschuss für den dauerhaften Rettungsschirm ESM gegeben. Die Kritik an mangelnder demokratischer Kontrolle des milliardenschweren Fonds bleibt. Deutschlandfunk

Spekulation mit Agrarrohstoffen Der Preis von Mais

Kiew, 15.09.2012

Agrarrohstoffe preisen sich nicht mehr nur aus Nachfrage und Angebot, sondern aus weiteren variablen Faktoren: eine Dürre etwa treibt den Preis nach oben, mit Derivaten - Wetten auf einen sinkenden oder steigenden Preis - heizen Spekulanten den Wettbewerb zusätzlich an. Ein Milliardengeschäft, das nicht nur virtuelles Geld, sondern menschliche Existenzen zerstören kann.  Hören Sie dazu einen Hintergrund beim Deutschlandfunk.

 

Mindestlohndebatte Hoffentlich zum letzten Mal!

Köln, 10.09.2012

Nachdem die Rentendebatte parteiübergreifend voll entfacht ist, legt die schwarz-rote Koalition in Thüringen nach: Sie legt die Mindestlohn-Debatte neu auf und fordert eine Lohnuntergrenze für alle Branchen. Das wurde allerhöchste Zeit, meint Caspar Dohmen. Die Zeiten, sich gegen einen gesetzlichen Mindestlohn zu sperren, sind vorbei. Hören Sie dazu einen Kommentar in WDR-Politikum.

Thema

Branche Fairer Handel schmiedet neue Bündnisse

Köln, 08.09.2012

Rivalisierende Anbieter von ökologisch und fair zertifizierten Waren arbeiten künftig enger zusammen. So wollen sie den wachsenden Bedarf der Lebensmittelindustrie und des Einzelhandels decken. Süddeutsche Zeitung

Finanzen Vollgeld

Berlin, 07.09.2012

Das meiste Geld kommt heute als Schulden in die Welt. Geschäftsbanken schaffen es, indem sie Kredite vergeben – wie aus dem Nichts.

Manche sehen darin eine Ursache der Krise. Schluss damit, fordern sie. Und setzen sich für Vollgeld ein. Der Internationale Währungsfonds unterstützt die Idee.  Kapitalismusserie in der Süddeutschen Zeitung

Bankenunion An Bankenaufsicht und Bankenunion scheiden sich die Geister

Berlin, 06.09.2012

Geht es nach dem Willen der EU-Kommission, werden die 6000 Banken der Eurozone künftig von einer Stelle aus beaufsichtigt und überwacht. Eine machtvolle Bankenaufsicht soll Herzstück der geplanten Bankenunion werden. Schon 2013 könnte die Aufsicht starten - wäre das Projekt nicht unter Politikern wie Ökonomen heiß umstritten. Dazu hören Sie einen Hintergrund beim Deutschlandfunk.

Finanzkrise Resterampen

Düsseldorf, 04.09.2012

Wer schrumpft am schnellsten? Nach Ausbruch der Finanzkrise lagerten Geldinstitute ihre toxischen Geschäfte in „Bad Banks“ aus.

Einige sind gut vorangekommen beim Schrottabbau, andere werden noch viel Zeit brauchen – ein Überblick über den Stand der Dinge bei deutschen Bad  Banks, ob von WestLB oder HRE. Süddeutsche Zeitung

Geld Geheimtipp Genossenschaft

Freiburg, 18.08.2012

Anleger interessieren sich heutzutage dafür, was tatsächlich mit ihrem Geld geschieht, wenn sie es auf ihr Girokonto einzahlen, einen Investmentfonds kaufen oder eine Versicherung abschließen. Seit der Finanzkrise wollen noch mehr Menschen wissen, wer ihre Rendite erwirtschaftet. Und ob das ihren ethischen Ansprüchen entspricht. Laut dem Forum für nachhaltige Geldanlagen befanden sich 2010 in Deutschland 57 Milliarden Euro in nachhaltigen Geldanlagen, der überwiegende Teil auf Konten von nachhaltigen Banken wie der GLS Bank, Umweltbank oder Triodos. Wer sein Geld jedoch direkt selbst nachhaltig in Unternehmen investieren und mitbestimmen will, der findet bei Genossenschaften einige interessante Möglichkeiten. WDR

Genossenschaften Selbst Optionen schaffen

Münster, 18.08.2012

Was macht man als Verbraucher, wenn man mit dem bestehenden Angebot seines Energieversorgers unzufrieden ist? Man wechselt den Stromanbieter. Zur Zeit der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 - also vor der Liberalisierung des Energiemarktes - ging das jedoch noch nicht. Damals haben Bürger in der Schwarzwaldgemeinde Schönau im Handstreich die örtliche Stromversorgung übernommen und damit eine Möglichkeit geschaffen, grünen Strom zu nutzen. Erst für sich und mittlerweile für bundesweit 115.000 Haushalte und Betriebe. Das Projekt hat einige Nachahmer gefunden. Jüngst haben Bürger sogar in Berlin eine Genossenschaft gegründet, um das Stromnetz zu kaufen. Warum gehört das Hauptstadt-Stromnetz in Bürgerhand? Diese Fragen beantwortet "Profit am Samstag" und im Interview mit Dr. Burghard Flieger vom innova eG - Projektbüro Freiburg werfen wir außerdem einen Blick auf den Zukunftsberuf Projektentwickler für Energiegenossenschaften. WDR

Info ABC der Genossenschaften

Köln, 18.08.2012

Alles rund um Genossenchaften. WDR

Exporte Mit Leidensdruck aus der Krise

Köln, 08.08.2012

In der europäischen Krise richten sich große Erwartungen an Deutschland: Weil die Volkswirtschaft gut dasteht, soll nicht zuletzt mit deutschem Geld die Not anderer gelindert werden. Zugleich aber könnte die gute Konjunktur in Deutschland der Solidarität auch abträglich sein: Weil hierzulande die Lage recht komfortabel ist, mangelt es womöglich an Verständis für Krisenstaaten. Insofern hat die Nachricht, dass die deutschen Exporte im Juni eingebrochen sind, auch etwas Positives: Leidensdruck kann Lösungen beschleunigen. Lesen Sie dazu meinen Kommentar in der Sendung WDR-Politikum nach.

Steuern Geheimhaltung und Winkelzüge

Marburg, 06.08.2012

Der Kampf gegen Steueroasen gehört zum politischen Repertoire, nicht erst, seitdem der damalige Finanzminister Peer Steinbrück die Kavallerie gegen die Schweiz reiten lassen wollte. Aber auch hier ist nicht alles zum Besten bestellt, bemängelt das Tax Justice Network.  Deutschlandfunk

Unternehmen Handeln mit Verlust

Düsseldorf, 01.08.2012

Bei der Metro läuft es Auf seine gewohnt trockene Art schilderte Metro-Chef Olaf Koch am Dienstag die Geschäftsentwicklung bei dem Handelskonzern. Einfach ist das Geschäft nicht.  Der Umbau des Konzerns und die Aufholjagd im Online-Geschäft kosten die Metro Geld. In der Telefonkonferenz zum Quartal spickte er seine Ausführungen mit Trends und Zahlen. Nur einmal geriet er regelrecht ins Schwärmen, als er über den Chef des Tochterunternehmens Media Saturn sprach: Horst Norberg „sei ein Glücksfall“ und die Metro habe ein „großes Interesse“ an einer Vertragsverlängerung. Süddeutche Zeitung.

Thema

Eurorettung Der Altschuldentilgungsfond wäre eine Lösung

Berlin, 26.07.2012

Überzeugte Europäer wünschen sich mit Herz und Verstand einen Befreiungsschlag durch die Regierungen. Doch damit tun sich die Politiker unendlich schwer, gerade in Deutschland. Warum eigentlich? Schließlich liegt eine überzeugender Ansatz schon seit vergangenem Herbst auf dem Tisch: Da hat der Sachverständigenrat einen Altschuldentilgungsfond vorgeschlagen. Mit einem solchen Konstrukt würden sich die Zinsbelastungen für die angeschlagenen Volkswirtschaften wie Spanien und Italien wohl halbieren lassen. Jetzt haben Ökonomen sich erinnert. Nur Angela Merkel fehlt noch der letzte Ruck zur wirkungsvollen Solidarität mit Südeuropas Krisenstaaten. Hören Sie dazu einen Kommentar von mir bei WDR-Politikum.

Bankenhaftung ja oder nein? Klären, wohin Europas Reise geht!

Berlin, 09.07.2012

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise haben sich die Politiker einiges einfallen lassen, um marode Banken und die kränkelnde Konjunktur in Europa in den Griff zu bekommen. Doch die Lage wird immer verwirrender. Selbst renommierte Ökonomen liefern sich einen ungewohnt heftigen Schlagabtausch über die Gefahren, die hinter den Begriffen Finanzunion, Bankenhaftung oder Eurobonds lauern könnten. Tatsächlich aber führen wir die falsche Debatte, sagt Caspar Dohmen in seinem Kommentar. Statt uns tagtäglich im Kleinklein der Eurorettung zu verstricken, sollten wir uns endlich über unsere Vision einer politischen Union in Europa auseinandersetzen. Dazu hören Sie einen Kommentar in der Sendung Politikum (WDR 5).

Hintergrund Genossenschaften

Münster, 07.07.2012

In Zeiten eisernen Staatssparens und risikoscheuender Banken ist es schwer, als Selbstständiger Kapital aufzutreiben. Und so helfen sich die Unternehmer und Bürger selber und gründen Genossenschaften - mit beachtlichem Erfolg. Doch das Prinzip, dass mehr Menschen mehr erreichen, erstreckt sich nicht nur auf das Unternehmertum. Deutschlandfunk

Essay Fairer Handel

Köln, 25.06.2012

Seit 20 Jahren gibt es fair gehandelte Waren in deutschen Supermärkten. Das finden die Verbraucher gut – in Umfragen. Im Einkaufswagen landet häufige jedoch andere Ware. Über den Nutzen des fairen Handels, die Grenzen des Ansatzes und Kritik finden Sie einen Essay in der Süddeutsche Zeitung.

Banken Schlussrechnung für WestLB

Düsseldorf, 21.06.2012

Es ist ein ehernes Gesetz in der Politik, bittere Wahrheiten für den Wähler möglichst am Anfang einer Legislaturperiode auszusprechen. Die rot-grüne Regierung in Nordrhein-Westfalen hat das nun beherzigt. Am Mittwoch wurde die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Landtag vereidigt, am gleichen Tag präsentierte der alte und neue Finanzminister des Landes, Norbert Walter-Borjans (SPD), die Endabrechnung für den Niedergang und die Abwicklung der WestLB. Die Zahlen sind beachtlich: Laut Berechnungen des nordrhein-westfälischen Finanzministeriums kostete dies die Steuerzahler seit dem Jahr 2005 18 Milliarden Euro. Süddeutsche Zeitung

Thema

Kommentar Politik und Märkte nach der griechischen Wahl

Berlin, 18.06.2012

Nach den Wahlen in Griechenland haben Anleger zum Wochenstart kräftig bei Euro und Aktien europäischer Unternehmen zugelangt. Das ist eine gute Nachricht, weil sie eine Verschnaufpause für die Eurozone bedeutet. Alle negativen Szenarien bis hin zum Auseinanderbrechen der Eurozone sind jetzt vorerst vom Tisch. Wie lange die Verschnaufpause dauert, ist jedoch ungewiss. WDR

Buchbesprechung Worldwatch Institute: Nachhaltig zu einem Wohlstand für alle

Köln, 16.06.2012

Für die Süddeutsche Zeitung  besprach ich das Buch "Nachhaltig zu einem Wohlstand für alle. Rio 2012 und die Architektur einer weltweiten grünen Politik." (Oekom Verlag, München 2012. 286 Seiten). Mein Fazit:  "Ein nachdenklich machendes Buch über Nachhaltigkeit mit erfrischenden Anregungen".

Report Verschuldung von Kommunen

Berlin, 07.06.2012

Ein Länderreport über kommunale Schulden und die Frage: Ist die Schuldenlast der Städte gottgegeben. Deutschlandradio

Interview Ludwig Poullain

Münster, 24.05.2012

Ludwig Poullain, 92, ist ein Banker aus einer anderen Zeit. Er war von 1969 bis 1977 Chef der WestLB und galt als Vordenker. Weil er einen Millionen-Beratervertrag mit einem späteren Kunden abgeschlossen hatte, musste er gehen. Danach beriet er nur noch. Für Aufmerksamkeit sorgte Poullain 2004 mit einer ungehaltenen Rede über das Ethos von Bankern, die sich als prophetisch herausstellte. Ich sprach mit Ihm über die Fehler der Branche. Süddeutsche Zeitung