Porträt Kontrolleurin aus Afrika

Nairobi, 02.04.2014

Es ist noch nicht lange her, da dominierten die Organisationen aus dem Norden die strategischen Entscheidungsprozesse im fairen Handel. Es war eine Art Altlast der Geschichte des fairen Handels, der seine Wurzeln im kirchlichen und politischen Milieu in Europa und den Vereinigten Staaten hat. Um das Ungleichgewicht zu schildern, spricht Nyagoy Nyong’o, 53, gerne von einer Wippe, an einem Ende des Balkens hingen die Lieferanten aus dem Süden jahrelang in der Luft. Seit 2013 haben die Produzenten aus Afrika, Asien und Lateinamerika nun das gleiche Stimmrecht in den Gremien, die Schaukel ist im Gleichgewicht, worüber Nyong’o sichtlich zufrieden ist. Porträt der afrikanischen Fair-Trade-Geschäftsführerin in der Süddeutschen Zeitung



 

Buchbesprechung Christian Felber: Die neuen Spielregeln

Wien, 31.03.2014

Zwar sind die Ursachen der Finanzkrise weitgehend aufgearbeitet, allerdings bei Weiten nicht beseitigt: Wolfgang Hetzer schildert in "Die Euro-Party ist vorbei" die Auswirkungen auf das politische Projekt Europa. Und Christian Felber beschreibt in "Geld. Die neuen Spielregeln" eine alternative Geldordnung und den Weg dorthin.  Deutschlandfunk

Kalenderblatt Die erste Welthandelskonferenz der UN

Genf, 24.03.2014

Vom 23. März bis Mitte Juni 1964 fand in Genf die erste Welthandelskonferenz der Vereinten Nationen statt. Dort debattierten Vertreter aus 122 Ländern über neue Regeln für den Welthandel. Große Hoffnung verbanden die Entwicklungsländer mit einer Institutionalisierung der Welthandelskonferenz, die einige Monate später mit der Gründung der UNCTAD erfolgte. Deutschlandfunk

Gewerkschaften Die Organizer

Bad Hersfeld, 22.03.2014

Sie sind die Agenten der Gewerkschaften. Sie gehen in Unternehmen wie Amazon und inszenieren Proteste. Sie werben Mitglieder. Die braucht Verdi dringend. Eine Innenaufnahme. Lesen Sie dazu die Wirtschaftsreportage von mir in der Süddeutschen Zeitung.

Analyse Deutsche Konzerne und die Ressource Mensch

München, 27.02.2014

Soziale Produktionsbedingungen? Zwei NGOs haben untersucht, wie ernst deutsche Unternehmen weltweit ihre Menschenrechtsverantwortung nehmen - und kritisieren die mangelnde Umsetzung der UN-Leitprinzipien. Süddeutsche Zeitung

Buchbesprechung Gerhard Schick: Machtwirtschaft - nein Danke!

Berlin, 17.02.2014

Zu mächtig, findet Gerhard Schick, Grünen-Abgeordneter und promovierter Volkswirt, große Unternehmen. Denn, so seine These, diese hätten nicht nur eine große Marktmacht, sondern wären auch politisch mächtig, mitunter übermächtig. Ein Ordoliberaler bei den Grünen? Sein Buch "Machtwirtschaft – nein Danke!" legt das nahe. Deutschlandfunk

Vom Mythos der Verbrauchermacht Käuferstreik

Köln, 06.02.2014

Ob Abzocke am Kunden oder Ausbeutung von Arbeitern – bei Missständen in der Wirtschaft erfolgt schnell der Ruf nach einem Verbraucherboykott. Wo Politiker oder Unternehmer versagen, sollen es die Konsumenten richten.Die Idee mit dem Boykott von Waren hatten Aktivisten bereits im 18. Jahrhundert – beim Kampf gegen die Sklaverei. Seitdem haben Menschen es immer wieder mit Käuferstreiks versucht: Sie haben Shell gestoppt, als der Konzern die Ölplattform Brent Spar im Meer versenken wollten. Beim Kampf gegen Rüstungskonzerne sind sie dagegen gescheitert. Heute sieht die Mehrheit der Bürger im Boykott das wichtigste Instrument, um das wirtschaftliche Geschehen zu beeinflussen. Wirtschaftsführer attestieren dem Verbraucher einen wachsenden Einfluss und Wissenschaftler sprechen von einer Moralisierung der Märkte. Tatsächlich entpuppt sich die Einkaufsmacht des Einzelnen in vielen Situationen als Mythos. Hören Sie dazu ein Feature von mir auf WDR 5, Sonntag, 9. März 2014, 11.05 - 12.00 Uhr, und Montag 10. März, ab 20.05 Uhr.

Hintergrund Made in Germany

Düsseldorf, 05.02.2014

Der Außenhandelsüberschuss der deutschen Wirtschaft ist zuletzt wieder stark gewachsen. Genau wie die Kritik: Deutschland schade mit seiner Politik anderen Staaten, so ein Vorwurf. Die starke Exportorientierung birgt auch Risiken und Nachteile. Deutschlandfunk

Kalenderblatt Fleisch ohne Grenzen

Luxemburg, 04.02.2014

Vor 25 Jahren hob der Europäische Gerichtshof das Importverbot für ausländische Wurstwaren auf, deren Zutaten nicht der deutschen Fleischverordnung entsprachen. Erst dadurch kamen Würste zum Beispiel mit Soja, Mehl und Reis auf den hiesigen Markt.  Deutschlandfunk

Porträt Mit gutem Gewissen

München, 07.01.2014

Seit der weltweiten Finanzkrise halten immer mehr Menschen Korrekturen der Wirtschaft für notwendig. Sie setzen sich für ethisch orientierte Banken ein

und für eine Gemeinwohl-Ökonomie. Und sie warten nicht, bis andere handeln, sondern werden selbst aktiv. Sechs Porträts von Aktivisten. Süddeutsche Zeitung

Analyse Neue Wege

Köln, 27.12.2013

Für den fairen Handel ist dies eine Revolution. Bislang beschränkt er sich fast ausschließlich auf die Zertifizierung landwirtschaftlicher Produkte, die Kleinbauern oder Plantagenarbeiter herstellen, und macht einen Bogen um die Fabrikhallen, in denen Spielzeug, Computer oder eben Bekleidung hergestellt werden. Die Vorarbeiten begannen bereits 2009. Seitdem wurden fünf Pilotprojekte unter anderem in Indien und Südafrika durchgeführt. In den nächsten drei Jahren soll darauf aufbauend ein Standard für faire Kleidung entwickelt und auf seine Praxistauglichkeit ausprobiert werden. Süddeutsche Zeitung

Kalenderblatt Die FED

Köln, 23.12.2013

Vor 100 Jahren wurde das amerikanische Federal Reserve System (FED) gegründet. Viele ihrer Chefs gelten als legendär. Die Anteile der FED halten aber private Geschäftsbanken. Auch deshalb gab es schon zur Gründung prominente Kritiker. Deutschlandfunk

Ethische Bedenken gegen Hermes-Bürgschaften Geheimsache Menschenrechte

Berlin, 19.12.2013

Black Box Hermes-Bürgschaften: Amnesty will, dass Deutschland offen legt, wie es Garantien für heikle Investitionen im Ausland prüft. Die Regierung fürchtet, dass die Daten "diplomatische Verwerfungen" mit anderen Staaten provozieren könnten. Jetzt klagen die Menschenrechtler. Mehr in der Süddeutschen Zeitung

Buchbesprechung Ulrike Hermann: Der Sieg des Kapitals

Berlin, 02.12.2013

Kapitalismus ist nicht irgendein Raubtier, schreibt die taz-Redakteurin Ulrike Herrmann. Sie hat ein Buch über dieses totale System geschrieben, das alle unsere Lebensbereiche durchdringt. Und ist darin fasziniert vom Kapitalismus. Ich habe die Autorin getroffen. Deutschlandfunk

Reportage Advent mit Trillerpfeife

Bad Hersfeld, 26.11.2013

Die Gewerkschaft will mit dem Konzern Tarifverhandlungen führen – doch der lehnt das ab. Jetzt streiken die Mitarbeiter in der Adventszeit.  Süddeutsche Zeitung

Unternehmen Den Spionen auf der Spur

Köln, 16.11.2013

Der TÜV Rheinland übernimmt die Münchner Sicherheitsfirma Secaron – und treibt die Expansion weiter voran. Bei anderen neuen Geschäftsfelder gibt es Kritik, beispielsweise von der Kampagne für Saubere Kleidung an der Zertifizierung von Firmen in Bangladesch oder fehlerhaftten Brustimplantaten bei einer französischen Firma. Süddeutsche Zeitung

Buchbesprechung Anat Admati und Martin Hellwig: Des Bankers neue Kleider

Bonn, 11.11.2013

Folgt der einen Bankenkrise bald die nächste? Durchaus denkbar, sagen die beiden Ökonomen Anat  Admati und Martin Hellwig. Viele Behauptungen führender Bankmanager und Experten hätten ebenso viel Substanz wie die neuen Kleider des Kaisers in Andersens Märchen. Deutschlandfunk

Kaldenderblatt Maastrichtvertrag

Maastricht, 01.11.2013

Als der Vertrag von Maastricht am 1. November 1993 in Kraft trat, war dies ein Meilenstein in der europäischen Einigung. Drei Jahre nach dem Mauerfall machten die Regierungen damit unter anderem den ersten Schritt in Richtung Euro. Deutschlandfunk

Thema

Reformforderungen auf dem EU-Gipfel Auch deutsche Finanzen brauchen Neustart

Berlin, 24.10.2013

Angela Merkel steht nach ihrem Wahlerfolg im Zenit ihrer Macht. Wenn es zu einer großen Koalition mit den Sozialdemokraten kommen sollte, dann kann sie sich in Deutschland auf eine überwältigende Mehrheit im Bundestag stützen. Aber für welche Politik wird die Kanzlerin ihren Einfluss nutzen? Ihre Haltung bei Finanzierungsfragen in Europa und daheim in Deutschland deutet darauf hin, dass sie ihre Macht inkonsequent einsetzen wird. Hören Sie einen Kommentar von mir auf WDR 5.

Buchbesprechung Pavan Sukhdev: Corporation 2020

Berlin, 21.10.2013

Pavan Sukhdev nennt vier Punkte, mit denen sich der Kapitalismus institutionell reformieren lasse. Wolf Lotter appelliert hingegen mehr an die Marktmacht jedes Einzelnen, die zu Veränderungen führen könne. Ein Blick auf neue Ideen zu einem neuen Kapitalismus. Deutschlandfunk

Koalitionsgespräche Zankapfel Steuern

Düsseldorf, 11.10.2013

Senioren, Familien, Unternehmen, Kommunen: Sie alle fordern höhere öffentliche Ausgaben für sich ein. Diese werden, so erwarten Berlinbeobachter, über höhere Steuern finanziert. Welche Steuern wie steigen sollen, wird jetzt in den Koalitionsgesprächen verhandelt. Hörsen Sie dazu einen Hintergrund von mir im Deutschlandfunk.

Buch Wolf Lotter: Zivilkapitalismus

Köln, 17.09.2013

Der Kapitalismus hat sich in nahezu allen Gesellschaften und Kulturen als wirtschaftliche Organisationsform durchgesetzt. Eine überzeugende Alternative ist nicht in Sicht. Seine Gestaltung ist deswegen zweifellos eine der zentralsten Fragen der Menschheit. Und das Thema hat Hochkonjunktur unter westlichen Autoren, seit dem viele Menschen in Europa und den USA infolge der Finanzkrise die Schattenseite des Kapitalismus spüren. Viele Kritiker pochen auf das Primat der Politik, sprich die Regierungen sollen mit neuen Regeln den Kapitalismus bändigen und damit die Märkte in den Dienst der Gesellschaft stellen. Der Journalist Wolf Lotter teilt die Diagnose vieler Kritiker, aber nicht deren Vorschläge für eine Therapie: "Es liegt in der Tat ein Systemversagen vor – nur hat dieses System nichts mit dem Kapitalismus zu tun, sondern mit dem alten Machtfilz aus Bürokratie, Berufsbeamtentum und Politik, der die Krise verursacht hat." WDR

Kalenderblatt Sachverständigenrat

Berlin, 14.08.2013

Wirtschaftliche Zusammenhänge sind komplex, das ist nicht erst seit der letzten Finanzkrise bekannt. Vor 50 Jahren schuf die deutsche Politik deswegen ein unabhängiges Beratergremium: Den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Deutschlandfunk

Der Euro und der Bundestagswahlkampf Eine Krise macht Pause

Berlin, 14.08.2013

Frankreich schiebt seine Probleme vor sich her, Italien scheint reformunfähig, Griechenland kann seine Schulden wohl nicht selbstständig abbauen - die Eurokrise ist immer noch akut. Dennoch spielt sie im Wahlkampf keine große Rolle. Gründe dafür gibt es viele. Hörsen Sie dazu eine Sendung von mir ihn der Reihe Hintergrund beim Deutschlandfunk.

Unternehmen Machtkampf bei Balda

Düsseldorf, 18.07.2013

Der Aktionärsschützer Thomas Hechtfischer beschäftigt sich regelmäßig mit schwierigen Sachverhalten – zum Beispiel den Dramen beim Stahlunternehmen Thyssen-Krupp. Seit einiger Zeit hat der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ein etwas kleineres, aber nicht minder brisantes Drama auf seiner Liste: den Zwist zwischen Aufsichtsrat und Großaktionär des Kunststoffherstellers Balda. Dort fechten Michael Naschke, Aufsichtsratschef und Aktionär, sowie der Großaktionär Thomas van Aubel Hechtfischer seit Monaten einen erbitterten Machtkampf aus. Beide hatten einmal gemeinsam eine Kanzlei betrieben, doch diese Zeit ist vorbei. Die Auseinandersetzung „lähmt das Unternehmen“, klagt Aktionärsschützer Hechtfischer. Er versuchte zu vermitteln, ohne Erfolg.  Süddeutsche Zeitung

Kommentar Und der Wähler kann doch wählen

Berlin, 15.07.2013

Was für eine paradoxe Situation. Noch nie hatte eine deutsche Regierung in der Nachkriegszeit so viel Einfluss, schon alleine wegen ihrer Schlüsselrolle bei der Krisenbewältigung und Gestaltung des europäischen Projekts. Gleichzeitig überlegen Bürger, bei der Bundestagswahl in 70 Tagen daheim zu bleiben. Es sei doch egal, wen sie wählen, lautet die These von der Austauschbarkeit der Parteien, die man immer häufiger hört. WDR

Thema
Köln

Feature Der Champion Deutschland Fluch oder Segen für Europa?

Berlin, 10.07.2013

Die wirtschaftliche Krise diktiert Europas Agenda: In vielen europäischen Krisenländern machen die Bürger Deutschland für die eigene Misere verantwort -

lich – ablesbar etwa an den üblichen Merkelplakaten mit Hitlerbärtchen. Fest steht, dass Deutschland die ökonomische Supermacht von Europa ist. Ein

Viertel der industriellen Wertschöpfung der Europäischen Union entfällt auf das Land, das sich erfolgreich der Deinindustrialisierung widersetzt hat. Es

hat sich sogar binnen 20 Jahren vom kranken Mann Europas zum wirtschaftlichen Champion entwickelt (The Economist). Welche Folgen hat diese

Sonderstellung für das ökonomische und politische Gleichgewicht in Europa? Mehr hören Sie in der Sendung Zeitfragen in Deutschlandradiokultur.

Reportage Digitale Tagelöhner

Berlin, 10.07.2013

Unternehmen können Aufträge heute weltweit ausschreiben, sich die besten Talente sichern und auch noch Lohnkosten sparen. Auf Online-Plattformen schreiben sie Gelegenheitsjobs aus. Für viele Selbständige ist das eine einfache und bequeme Möglichkeit, Geld zu verdienen. Doch es gibt auch Schattenseiten. Süddeutsche Zeitung