Feature Und wie geht es uns heute?

Berlin, 02.04.2015

Fünf Jahre ist es her, dass Griechenland unter den berühmten Rettungsschirm flüchtete. Seitdem ist viel/wenig/gar nichts geschehen, die Einschätzung der Situation variiert von Land zu Land und ändert sich je nach ökonomischer Denkschule. Befürworter der Sparpolitik, etwa die Bundesregierung, glauben in manchen Ländern Anzeichen der Besserung zu sehen. Kritiker der Austeritätspolitik verweisen auf die neue Armut in Griechenland und das politische Beben, das ihr folgte. Eine Zwischenbilanz der Staatsschulden- , Banken- oder Wirtschaftskrise. Nachhören können Sie das Zeitfragen-Feature bei Deutschlandradio-Kultur vom 31. März hier.

Einzelhandel Kartellamt blockiert Übernahmeplan

Bonn, 02.04.2015

Die geplante Übernahme der Tengelmann-Supermärkte durch den deutschen Marktführer Edeka ist gescheitert - zumindest bis auf weiteres. Das Bundeskartellamt untersagte den Zusammenschluss. Süddeutsche Zeitung

Kleidung Fabrikbrand-Opfer verklagen Textildiscounter KiK

Dortmund, 13.03.2015

Bei dem Brand der Textilfabrik Ali Enterprises in Pakistan starben vor drei Jahren 260 Menschen.  Jetzt klagen vier Betroffene beim Landgericht Dortmund auf Schadensersatz gegen Kik. Es geht um die Verantwortung des deutschen Unternehmens für die Produktionsbedingungen bei seinem Zulieferer. SZ

Porträt Auf und ab

Köln, 12.03.2015

Lange galt der Kampf unabhängiger Läden gegen Ketten und Amazon als aussichtslos. Jetzt läuft es besser. Trotzdem gibt es keine einfache Erfolgsformel. Das zeigen die Schicksale zweier Buchhändler. Süddeutsche Zeitung

Report Verlierer in Serie

Berlin, 06.03.2015

Nach  Beschwerden über katastrophale Sicherheitsbedingungen erhalten 48 Arbeiter in Bangladesch ihre Kündigung.  Jetzt bekommt der Eigentümer, ein deutscher Unternehmer, keine Aufträge mehr. 1300 Jobs stehen auf der Kippe. Süddeutsche Zeitung

Interview Verästelte Lieferketten

Berlin, 20.02.2015

Michael Windfuhr ist stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Im Interview spricht er darüber, warum heute häufiger als früher Wirtschaftsunternehmen für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, warum Klagen für Betroffene schwierig sind und wie die Politik versucht, Firmen stärker in die Verantwortung zu nehmen. Süddeutsche Zeitung

Finanzkrise Unser Geld ist kaputt!

Frankfurt, 16.02.2015

Das Finanzsystem ist marode und ungerecht. Was sich ändern muss - und wie Bürger jetzt an einer Geldwende arbeiten. Davon handelt meine Titelgeschichte für das Nachhaltigkeitsmagazin Enorm (Ausgabe März/April). Hier können Sie das Heft bestellen.

Reportage Am seidenen Faden

Gurgaon, 31.01.2015

Heute in Asien, morgen in Afrika: Selbst edle Marken werden da produziert, wo es am billigsten ist. Die Textilindustrie ist eine der Problembranchen der weltweiten Arbeitsteilung. Die lokalen Fabrikanten erscheinen oft als gierige Kapitalisten. Doch welchen Spielraum haben sie, um ihre Beschäftigten gut zu behandeln? Ortsbesuch bei Unternehmern im Norden Indiens für die Süddeutsche Zeitung.

Porträt Große Seele

Delhi, 24.01.2015

Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi führte Indien in die Unabhängigkeit. Seine Methoden des gewaltlosen Widerstands inspirieren noch heute. Süddeutsche Zeitung

Thema

Branche Das Arbeiten in den Maquilas

San Salvador, 23.01.2015

Vom 26. Januar bis zum 6. Februar 2015 bin ich mit einer Gruppe von Journalisten und Aktivisten in El Salvador. Wir wollen unter anderem Fabrikarbeiter, Betriebsgewerkschafter sowie Arbeitsrechtler treffen. In einem Reiseblog wollen wir über unsere Eindrücke vom Leben in den Maquilas berichten.

Mode Finanzinvestor in grünem Gewandt

Berlin, 07.01.2015

Eine Heuschrecke und der Ökomode-Versand Hessnatur, das passte in den Augen vieler Mitarbeiter und Kunden nicht zusammen. Vor drei Jahren liefen sie Sturm gegen die Übernahme der Firma durch den US-Finanzinvestor Carlyle und gründeten sogar eine Genossenschaft, um Hessnatur selbst zu kaufen. Vergeblich. Den Zuschlag erhielt ein Jahr später schließlich ein anderer Finanzinvestor, die Schweizer Beteiligungsfirma Capvis. Was ist daraus geworden? Süddeutsche Zeitung

Arbeit Mit Haken und Ösen

Gurgaon, 30.12.2014

Es geht um die faire Bezahlung aller Beschäftigten in der Textilindustrie und eine weniger giftige Herstellung unserer Kleidung. Dazu haben Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen ambitionierten Plan entworfen. Aber jetzt will kaum ein Wirtschaftsvertreter das mitausgearbeitete Abkommen unterschreiben. Scheitert das Projekt und mit ihm Entwicklungshilfeminister Müller? Oder gelingt es doch noch, bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie durchzusetzen? Ein Besuch bei Herstellern von Kleidung und Verantwortlichen. Hören Sie ein Feature in der Serie Zeitfragen Deutschlandradio Kultur.

Interview Grenzen des ethischen Konsums

München, 06.12.2014

In Deutschland ist mittlerweile jeder Fünfte von der Idee des moralischen Einkaufens überzeugt und tatsächlich wimmelt es nicht nur in Bio-Märkten von Produkten mit ethischen Gütesiegeln. Aber wie fair ist der "faire Handel" wirklich? Was kann man damit tatsächlich erreichen und wo steht der Konsument der ökologischen und sozialen Entwicklung machtlos gegenüber? Lesen Sie bei Teleopolis ein Interview mit mir zu meinem Buch Otto Moralverbraucher.

Textilbündnis Leute machen Kleider

Delhi, 05.12.2014

Entwicklungsminister Gerd Müller hat eine Vision: Künftig sollen die Beschäftigten in den Nähstuben Bangladeschs, Indiens oder Kambodschas fair bezahlt werden. Er will bis Jahresende ein neues Textilsiegel auf den Weg bringen. Der Handel läuft bereits Sturm dagegen und bezeichnet den Plan als “praktisch undurchführbar”. Er warnt, dass Textilien knapper und teurer würden, wenn ein solches Siegel gesetzlich vorgeschrieben würde. Genau das halten Aktivisten aber für notwendig, damit sich

die oft miserablen Arbeitsbedingungen in den Nähfabriken verbessern. Neuen Studien zufolge versuchen Regierungen von Entwicklungs- und Schwellenländern im globalen Wettbewerb mit dem Verbot von Gewerkschaften und mit fragwürdigen Arbeitsbedingungen zu punkten. Sie schildern eine regelrechte Abwärtsspirale. Hören Sie ein Feature in der Reihe Wissen auf SWR 2 am 16. Dezember um 8.30.

Geld Eine Tulpe für 10.000 Gulden

Berlin, 02.12.2014

Erst Euphorie, dann Panik: An den Märkten haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder Blasen gebildet. Ihr Platzen kann ganze Volkswirtschaften ins Chaos stürzen. Warum lernen die Menschen nicht endlich dazu? Eine kurze Geschichte der Crashs und Katastrophen. Deutschlandradio

Geld Die Welt hat genug

Berlin, 20.11.2014

Ein globales Netzwerk hat dem Klimawandel den Kampf angesagt: Mehr als 830 Institutionen entziehen dem schädlichen Geschäft mit Kohle und Öl ihr Geld. Die Idee ist nicht neu – wie effektiv kann sie diesmal sein? Süddeutsche Zeitung

Geld Macht und Ohnmacht

Berlin, 20.11.2014

„Jetzt die Kröten wandern lassen“, hieß eine Aktion, mit der NGOs nach dem Ausbruch der Finanzkrise Verbraucher ermunterten, sich Gedanken über ihre Geldanlage zu machen. Was aber kann man als Verbraucher bewirken, wenn man die Hausbank wechselt oder gezielt Wertpapiere kauft? Das Quartett der Nachhaltigkeitsbanken in Deutschland (GLS Bank, Triodos, Umweltbank, Ethikbank) und einige Kirchenbanken filtern Geldanlagen nach Kriterien der Nachhaltigkeit. Wer sein Geld zu einer dieser Banken bringt, kann zumindest davon ausgehen, dass sie damit etwas Vernünftiges versuchen. Je nach Schwerpunkt haben Kreditwünsche aus den Bereichen ökologische Landwirtschaft, erneuerbare Energien oder alternative Wohnprojekte gute Chancen. Vor allem erfahren Kunden dieser Banken, was mit ihrem Geld geschieht. Sie können nachsehen, wem die Bank wofür Kredit gibt oder wie sie ihre eigenen Gelder anlegt. Wer sein Geld dort parkt, unterstützt eben nicht wie anderswo ungewollt Geschäfte. Alternative Banken beschränken sich gewöhnlich auf das klassische Bankgeschäft, nehmen also Einlagen von Kunden, geben Kredite aus und leben von der Differenz zwischen Kredit- und Guthabenzinsen. Anders als die Großbanken betreiben sie keinen spekulativen Eigenhandel. Süddeutsche Zeitung

 

Branche Wie Kronzeugen Kartelle aufbrechen

Köln, 28.10.2014

Das Phöbus-Kartell ist legendär: In den 1920er-Jahren vereinbarten führende Hersteller von Glühbirnen aus den USA und Europa in Genf die künstliche Verkürzung der Leuchtdauer, auf dass die Leuchtmittel schneller kaputtgehen und mehr davon verkauft werden können. Das Kartell war äußerst erfolgreich. Im Laufe der Zeit haben Wettbewerbshüter immer wieder mächtige Kartelle aufgebrochen. Das Bundeskartellam profitiert vor allem von einer Kronzeugenregelung. SZ.

Kommentar Siegel der guten Absicht

Berlin, 16.10.2014

Das Recht jedes Menschen auf gerechte Arbeitsbedingungen, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948 bestimmt wurde, wird oft in Sonntagsreden bemüht. In der Realität aber gerät es ebenso in Vergessenheit: Hunderte Millionen Frauen, Männer und Kinder arbeiten unter lebensgefährlichen Bedingungen, ob als Quasi-Leibeigene auf Plantagen in Lateinamerika, in von Quecksilber verseuchten Bergwerken in Afrika oder in einsturzgefährdeten Textilfabriken in Asien. Als verantwortungsbewusster Bürger muss man deswegen jedem die Daumen drücken, der an diesen Zuständen etwas ändern will – etwa dem deutschen Entwicklungshilfeminister Gerd Müller. Der CSU-Politiker knöpft sich mit der Textilwirtschaft eine der Problembranchen der weltweiten Arbeitsteilung überhaupt vor. Allein in Asien nähen 15 Millionen Menschen Bekleidung, oft unter unwürdigen und gefährlichen Bedingungen; sie erhalten dafür einen Lohn, der kaum zum Leben für sie und ihre Familien reicht.

Konsum Siegel, welches Siegel

Berlin, 10.10.2014

 Am 24. April 2013 starben bei dem Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza 1127 Menschen, mehr als 2400 verletzten sich. Die Katastrophe in der bengalischen Stadt Savar katapultierte die Frage nach der Verantwortung für Produktionsbedingungen auf die Tagesordnung, wieder einmal. Ein Jahr nach dem Unglück startete Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) ein ehrgeiziges Vorhaben: Er rief im April einen Rund Tisch von Unternehmen, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) ins Leben, um bis zum Jahresende einen neuen Standard für die Textilproduktion auf den Weg zu bringen. Offensiv warb Müller für sein Vorhaben, unter anderem für ein neues Siegel, mit dem die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards dokumentiert werden sollte. Süddeutsche Zeitung

Porträt Wut im Bauch

Bernkastel Cues, 17.09.2014

Von wegen nur klassische Denke Die Ökonomie bedient sich jetzt auch bei den Philosophen.Die Professorin Silja Graupe kappt die alten Theorien und kämpft für mehr Methodenvielfalt in der Wirtschaftswissenschaft. Darum gründet sie jetzt an der Mosel gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten eine neue Hochschule. Süddeutsche Zeitung

Interview Wirtschaftsbuchpreis

Berlin, 14.09.2014

In der Sendung Forum Buch interviewt mich Wolfram Wessels  zur Shortlist für den Wirtschaftsbuchpreis, der bei der Frankfurter Buchmesse verliehen wird. Wir sprachen über Michael Lewis  (Flash Boys. Revolte an der Wall Street), Marianna Mazzucato (Das Kapital des Staates. Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum) und Philip Roscoe (Rechnet sich das? Wie ökonomisches Denken unsere Gesellschaft ärmer macht).

Buchbesprechung John Maynard Keynes: Die wirtschaftlichen Folgen des Vertrags von Versailles

Köln, 08.09.2014

Kein Student der Volkswirtschaftslehre kommt an seinen Werken vorbei: John Maynard Keynes gehört zu den wichtigsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts. In "Die wirtschaftlichen Folgen des Vertrags von Versailles" von 1919 analysiert er, warum Europa auf einen neuen Krieg zusteuert. Nun erscheint der Klassiker in einer neu übersetzten Fassung. Deutschlandfunk